Jugendhilfezentrum München

Klare Struktur und Liebe

Schwer verhaltensauffällige Kinder und Jugendlichen, denen heute kinder- und jugendpsychiatrisch Impulskontrollstörungen, Bindungsstörungen, ADHS und Störungen des Sozialverhaltens diagnostiziert werden, benötigen beides: klare Struktur, Orientierung und Anforderungen sowie Zuwendung und Liebe, was die humanistische Psychologie „Nicht an Bedingungen gebundene Wertschätzung" nennt. Und diese jungen Menschen benötigen beides mehr als alle anderen Kinder und Jugendlichen.

Beides will das Jugendhilfezentrum München (JHZ) in therapeutischer Heimerziehung gewährleisten. Beides ist in einer fakultativ geschlossenen Betreuung möglich. Die besonderen Herausforderungen der jungen Menschen und ihrer Familien erfordern dabei eine enge Verzahnung von Erziehung und Verhaltenstherapie, systemische Arbeit mit dem gesamten Familiensystem, individuelle intensive schulische Förderung und kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung vor Ort. Durch die enge und qualifizierte Zusammenarbeit mit den Sozialbürgerhäusern und der Leitung des Stadtjugendamtes München, der Schulbehörde der Regierung von Oberbayern und dem kbo-Heckscher Klinikum München ist dies gelungen.

Unser Modell

1998 haben wir in Würzburg ein „Modell einer Grenzen setzenden Erziehung dissozialer junger Menschen“ in einem Verbund heilpädagogischer, psychologischer, psychiatrischer und schulischer Hilfen entwickelt. Mit diesem Konzept wollten wir zunächst besonders verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen, die bereits in der Evangelischen Kinder- und Jugendhilfe lebten, besser helfen. Das Grundprinzip unserer Arbeit lautet: „Wir geben kein Kind und keinen Jugendlichen auf!“ Wir müssen deshalb unsere pädagogischen Handlungskonzepte permanent verbessern und unser Verbundsystem differenzierter Hilfen optimieren. Kinder und Jugendliche werden nicht aufgrund ihrer besonderen Problematik abgewiesen oder gar entlassen. Wir fragen nicht, passt dieser junge Mensch in unsere Organisation. Wie fragen vielmehr, was braucht dieser junge Mensch und wie können wir eine geeignete Organisationsform für ihn schaffen.

Diese bewährte Haltung und die Erfahrung aus mehreren Jahrzehnten Heimerziehung bringen wir seit der Übernahme der Einrichtung im Jahr 2014 täglich neu in die Arbeit ein. In zwei therapeutischen Wohngruppen betreuen wir je 7 junge Menschen. 

Wir im JHZ

Im JHZ leben junge Menschen ab 12 Jahren, die vor Aufnahme häufig erfahren hatten, dass sie nicht (aus-)gehalten werden und immer wieder entweder in der Schule, zu Hause oder in Einrichtungen vor scheinbar unlösbaren Herausforderungen standen. In unseren heilpädagogisch gestalteten Wohngruppen werden sie angenommen wie sie sind. Wir überlegen gemeinsam, welche Funktion ihr Verhalten hat und inwieweit das Familiensystem unterstützt werden kann. 

Im Rahmen von erlebnispädagogischen Unternehmungen und Aktionen sowie individuellen Einzelmaßnahmen mit Bezugspersonen bauen die Kinder Vertrauen auf und entwickeln sich ständig weiter. Im Rahmen von Hausunterricht mit qualifizierten Lehrkräften erleben sie Schule als positiven Ort und können in Kleingruppen beschult werden. 

Unser Gebäude bietet neben einem schönen Garten mit Basketballkorb, Tischtennis und Lounge genügend Gelegenheit zum Verweilen. Eine eigene Turnhalle, Werkstatt und Boulderraum ermöglicht es eigene Interessen auszuleben oder neue Erfahrungen zu sammeln. 

Brief einer Jugendlichen

Diesen Brief hat uns eine unserer Jugendlichen geschrieben.

Kontakt

Wolfgang Eißen (Päd. Leitung)
Jennifer Finzel (Päd. Leitung);
Scapinellistraße 17
81241 München
Tel: 089 461370 200  
Fax: 089 461370 207
wolfgang.eissen@eal-jugendhilfe.de
jennifer.finzel@eal-jugendhilfe.de